Kite-Surf Paradies Rügen

Die 800km lange Anfahrt auf die Insel Rügen unterbrechen wir, um die Kinder nicht zu sehr zu strapazieren, durch einen Zwischenstopp im Deutschen Panzermuseum in Munster. Die Ausstellung übertrifft durch die Vielzahl der ausgestellten Modelle die Erwartungen und die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder.

Vorm Übersetzen auf Rügen verbringen wir noch eine Nacht in der historischen Altstadt von Stralsund, die unter UNESCO-Schutz steht. Auf Rügen führt uns unser GPS auf winzigen, zweispurig geplättelten Nebenstrecken aus DDR-Zeiten, zum Camp Suhrendorf. Unser, nahe am Wasser gelegener, Stellplatz ist ideal fürs Kite-Surfen. Obwohl bereits Nachsaison, ist die Start- & Landewiese übersäht mit Schirmen. Björn kann sein neues (gebrauchtes) Material direkt ausprobieren. Durch den, unstetig, parallel zum Ufer gerichteten Wind und geschuldet seinem mangelnden Fahrkönnen, driftet Björn mehrere Male bis zu 2 km vom Einstiegspunkt ab, so dass er sein Material zu Fuß am Ufer entlang zum Campingplatz zurücktragen muss. Ab dem dritten Tag gelingt es ihm jedoch bereits gut, zum Ausgangspunkt zurück zu kreuzen.

Die Masse der Kite- und Windsurfer hat jedoch auch ihren Preis. Bereits am zweiten Tag erleben wir, wie ein älterer Kite-Surfer auf dem Wasser stirbt und zwei Tage später muss ein weiterer Kite-Surfer per Hubschrauber abtransportiert werden. Dies scheint häufiger zu passieren, denn der Campingplatz verfügt dafür über einen eigenen Hubschrauber-Landeplatz.

Neben den vielfältigen Kinderangeboten auf dem Campingplatz, bietet auch der nahegelegene Bauer Lange ein tolles Angebot: Trampolin, die größte Sau Rügens und eine Traktor-Teststrecke die auch mit Kettcar befahren werden kann.

Im nahegelegenen „Rügen-Park“, einem Freizeit- und Miniaturpark, verbringen wir den ersten windstillen Tag. Nicht nur die Kinder haben

im überschaubaren Park Spaß, besonders die Fahrangebote die wohl noch aus der Zeit vor der Wende stammen, sind lustig.

In Bergen statten wir dem Krankenhaus kurz einen Besuch ab, da Björn sich beim Kitesurfen den Fuß verletzt hat. Gebrochen ist nichts, so steht dem Strandspaziergang in Binz nichts im Wege.

In Prora schauen wir uns nicht nur das KdF-Bad an, sondern sind vielmehr an den neuen Musterwohnungen interessiert, die hier entstehen sollen. Ob die Strandbar dann später noch hier in der Wohnanlage seinen Platz haben darf, ist fraglich.

Die nahe Ausstellung des Sandskulpturen-Wettbewerb führt durch mehrere Hallen. Es ist erstaunlich, welch große und vielfältige Skulpturen hier erstellt worden sind. Leider ist der Eintritt ziemlich happig.

Auf dem Campingplatz Göhren im Mönchsgut erwartet uns ein vielfältiges Programm, ein Kino und sogar eine campingeigene Cocktailbar, wo oft Livemusik und Musicals aufgeführt werden. Der Hauptstrand ist direkt am Campingplatz, mit dem Fahrrad kommen wir auch an den Nordstrand Göhrens, wo weniger Betrieb ist.

Das Kap Arkona ist motorisiert nicht erkundbar, daher durchqueren wir das große Areal mit Fahrrad, Anhänger und „Follow-Me“. Uns interessiert nicht nur der gute Ausblick hat vom Leuchtturm aus, sondern auch die Bunkerbesichtigung, die in zynischer Form von einem ehemaligen NVA-Mitglied durchgeführt wird. Auf dem Rückweg fahren wir einen Schlenker über Vitt, ein abgelegenes, aber knuffiges Fischerdörfchen.

Aufgrund des bevorstehenden Schlechtwettertags fahren wir nach Stralsund, Baden im Hansedom, übernachten auf deren Parkplatz und besichtigen tags drauf die Unterwasserwelt im Ozeonarium und im Meeresmuseum.

Obwohl der Campingplatz in Dranske kein Rundum-Angebot mit Kinderbespaßung hat, besticht der Campingplatz durch seine Schlichtheit und dem Lageplatz direkt am Strand mit Blick auf die Insel Hiddensee. Das KiteSurf Revier befindet sich direkt auf der anderen Seite der Halbinsel und ist per Fahrrad in gut 3 Minuten zu erreichen.

Bei unserer Heimfahrt schauen wir noch kurz im Nautineum in Stralsund und im Bunker Eichenthal vorbei. Als dramaturgischer Erlebnisbunker angepriesen, werden wir am Eingang darauf hingewiesen dass Kleinkinder die Erlebnisse nicht gut verarbeiten würden. Gespannt macht sich Björn daher allein auf zur Führung und wird nicht enttäuscht.

In Potsdam sind wir positiv überrascht über die vielen Parks und Schlössern. Mehrere Stunden verbringen wir daher mit dem Rad in der Stadt, verweilen im schönen Sanssouci und finden, Insel Rügen und Potsdam sind beide einen oder auch mehrere Besuche wert.